Hauptinhalt

Silofolien, Netze und Garne abgeben und dabei die Umwelt schonen

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands und ERDE Schweiz vom 20. Oktober 2025

Mit dem Start der Winterfütterung fallen auf vielen Bauernbetrieben wieder Silage- und Stretchfolien sowie andere Agrarkunststoffe an. Statt diese in der Kehrichtverbrennung zu entsorgen, gibt es eine wirtschaftlich interessante und umweltfreundlichere Alternative: Gebrauchte Folien bei einer der 124 ERDE-Sammelstellen abgeben. Im letzten Jahr konnte ERDE Schweiz bereits rund 2’500 Tonnen Agrarkunststoffe sammeln und die Silo- und Stretchfolien dem Recycling zuführen.

Nach einem heissen Sommer mit Gewittern und starken Regenfällen startet für viele Bäuerinnen und Bauern die Winterfütterung im Stall. Besonders auf Betrieben, die Futter mit Siloballen haltbar machen, fallen dabei grosse Mengen an Silage- und Stretchfolien sowie weitere Agrarkunststoffe an, die entsorgt werden müssen. Statt diese in der Kehrrichtverbrennung zu entsorgen, lohnt sich die Abgabe bei einer der rund 124 ERDE-Sammelstellen: Sie ist umweltfreundlicher und in der Regel auch günstiger. Im vergangenen dritten Sammeljahr konnte ERDE Schweiz rund 2’500 Tonnen Agrarkunststoffe sammeln und die Silo- und Stretchfolien dem Recycling zuführen – ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft.

So funktioniert die Sammlung
Damit die Rücknahme reibungslos gelingt, ist es wichtig, dass Folien, Netze und Garne sauber voneinander getrennt und frei von Fremdstoffen angeliefert werden. Am besten wird die Folie gleich nach dem Öffnen grob gereinigt und in BigBags, Containern, Paloxen oder den ERDE- Schweiz Sammelsäcken gesammelt. Besonders für die separate Sammlung von Netzen und Garnen stellt ERDE Schweiz diese kostenlosen Sammelsäcke zur Verfügung.

Wirtschaftlich interessant und regional flexibel
Die Kosten für die Abgabe hängen von Transportwegen und Sammelstelle ab, liegen aber in den meisten Fällen unter den Entsorgungspreisen der Kehrichtverbrennung. Online finden sich alle bestehenden Sammelstellen. Fehlt eine in der Nähe, können Betriebe auch selbst eine Sammelstelle eröffnen. RIGK als Systembetreiber unterstützt bei Organisation, Kommunikation und Dokumentation.

Recycling über Grenzen hinweg – wirksam und sinnvoll
Da es in der Schweiz kaum Kapazitäten für das Recycling von Agrarkunststoffen gibt, werden die gebrauchten Agrarkunststoffe auch ins europäische Ausland transportiert. Unabhängige Prüfer bestätigen den Prozess und zertifizieren die stoffliche Verwertung. Allein 2024 konnten durch das Recycling und dem erneuten Einsatz dieser Kunststoffe rund 1’390 Tonnen CO₂ eingespart werden – verglichen mit dem Einsatz von neuem Kunststoffrohstoff (Primärmaterial) bei der Herstellung der Neuware, wie zum Beispiel Silofolien. Die Transportemissionen sind dabei bereits eingerechnet und machen weniger als 8 % der Gesamtbilanz aus. Der entscheidende Beitrag zur Klimabilanz entsteht durch die Vermeidung der energieintensiven Produktion von Primärmaterial und somit dem Einsatz von Recyclingmaterial. So bleibt das Recycling selbst über längere Transportwege ökologisch sinnvoll, schliesst den Wertstoffkreislauf und schützt nachhaltig die Ressourcen.

Noch viel Potenzial
In der Schweiz werden aktuell nur ca. ein Drittel der gebrauchten Silofolien recycelt. Das Potenzial ist folglich noch gross, wirtschaftlich wie umwelttechnisch. Gebrauchte Agrarkunststoffe zu sammeln und zu recyceln, macht einen Unterschied!

Weitere Informationen über ERDE Schweiz
ERDE Schweiz ist ein Rücknahme- und Recyclingsystem für Siloballenfolien, Netze und Garne in der Schweiz, das aktiv zu nachhaltiger Agrarwirtschaft in der Futtermittelproduktion und im Obst- und Gemüseanbau beiträgt. Der unabhängige Verein ERDE Schweiz – assoziiertes Mitglied des Dachverbands der Schweizer Kunststoffindustrie KUNSTSTOFF.swiss – ist zusammengesetzt aus Herstellern, Händlern, Entsorgern und Partnerverbänden. 
www.erde-schweiz.ch

Bildmaterial

Download weiterer Bilder: Medien

 

Kontakte für Rückfragen:

Kurt Röschli, Präsident, +41 62 834 00 67, k.roeschli@erde-schweiz.ch 

Carina Nijsen, Stv. Geschäftsführerin, +41 62 834 00 66 c.nijsen@erde-schweiz.ch 

Debora Rondinelli, Kommunikation, +41 62 834 00 65, d.rondinelli@erde-schweiz.ch 

Hannah von Ballmoos, Leiterin Energie & Umwelt Schweizer Bauernverband, +41 56 462 50 06, hannah.vonballmoos@sbv-usp.ch 

 

ERDE-Sammelpartner werden:
Anne Biehl, Ansprechpartnerin von unserem Systembetreiber RIGK, +49 611 308600-56, biehl@rigk.de 

Veröffentlichung: frei, wir freuen uns über einen Beleg

Weitere Beiträge zum Thema

SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 1-2024

09.01.24 | Der Countdown in der EU läuft! Ab diesem Jahr müssen unsere Kolleginnen und Kollegen vier Prozent der Ackerfläche «stilllegen». Doch wie ambitioniert ist die Massnahme wirklich? Die Flächen sind nach der Ernte der Hauptkultur passiv oder aktiv zu begrünen, beispielsweise mit Kleegras. Düngen und Pflanzenschutz sind ab dann verboten und von April bis Mitte August gilt Mähverbot. Danach dürfen Winterkulturen gesät werden. Landschaftselemente werden angerechnet. Betriebe mit weniger als 10 ha Ackerfläche sind davon ausgenommen.

Mehr lesen
Stellungnahmen Vernehmlassung zur Teilrevision der Radio- und Fernsehverordnung

09.01.24 | Die SRG als öffentlich-rechtlicher Sender für uns ein wichtiges Standbein einer funktionierenden Demokratie. Sie muss deshalb mit den dafür nötigen Mitteln ausgestattet sein, um ihren Auftrag zu erfüllen.

Mehr lesen
Stellungnahmen Preisempfehlungen auch für Holz aus Schweizer Wäldern - Teilrevision des Waldgesetzes

08.01.24 | Der Schweizer Bauernverband begrüsst die Pa. Iv. 21.463, welche eine Änderung des Waldgesetzes vorsieht. Laut dieser sollen die Organisationen der Waldbesitzer künftig Richtpreise für Rohholz herausgeben. Der SBV unterstützt dieses Anliegen vollumfänglich.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Rückerstattung der Mineralölsteuer bleibt

05.01.24 | Treibstoffrückerstattungen sind gerechtfertigt und führen nicht zu einem unnötigen Mehrverbrauch. Der Bundesrat hat deshalb kürzlich beschlossen diese Rückerstattung unverändert beizubehalten. Im Rahmen zu einem internationalen Abkommen führte das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO eine Studie zur Reform der Mineralölsteuerrückerstattung durch. Dabei wurden verschiedene Varianten geprüft. Der SBV hat sich mit der SVLT und andere betroffene Organisationen bei der Analyse dieser Varianten eingebracht und dargelegt, wieso das aktuelle System richtig ist.

Mehr lesen
Stellungnahmen Flugtransporte bei Lebensmitteln deklarieren.

04.01.24 | Der Schweizer Bauernverband erwartet mehr Nachhaltigkeit bei den Importen und setzt dabei auf Transparenz. In diesem Sinne unterstützt er die in der Pa. Iv. Badertscher geforderten Deklaration der Flugtransporte.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Kostendeckende Preise und Nein zur Biodiversitätsinitiative

03.01.24 | An seiner Jahresmedienkonferenz auf einem Bauernbetrieb im Berner Seeland erläuterte der Schweizer Bauernverband, warum es höhere Produzentenpreise braucht, um den sinkenden Einkommen der Bauernfamilien entgegenzuwirken. Die extremen Forderungen in Bezug auf die Biodiversitätsförderung ist der Hauptgrund für seine Ablehnung der Initiative, die 2024 zur Abstimmung kommt.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte Meine Bilanz

22.12.23 | Ein Jahr geht dem Ende entgegen und unweigerlich macht man eine Rückschau. War es ein gutes Jahr? Ein einfaches Ja oder Nein greift sicher zu kurz.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Stabiles Agrarbudget verhindert weitere Einkommensverluste

19.12.23 | National- und Ständerat haben sich im Rahmen der Budget-Debatte in der Wintersession mit grosser Mehrheit für eine Beibehaltung des bisherigen Agrarbudget ausgesprochen. Der Schweizer Bauernverband begrüsst diesen Vertrauensbeweis in die Bauernfamilien und die von ihnen erbrachten Leistungen.

Mehr lesen