Hauptinhalt

Sinnvolle Korrektur

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 14. Dezember 2022

Der Nationalrat behandelte heute zwei Motionen im Zusammenhang mit der Parlamentarischen Initiative Absenkpfad Pflanzenschutzmittel und Nährstoffe. Er korrigierte dabei erfreulicherweise einen Punkt, der letztes Jahr vom Parlament bereits anders als vom Bundesrat vorgeschlagen beschlossen worden ist. Leider nahm bei der zweiten, abgelehnten Motion eine unnötige Schwächung der inländischen Lebensmittelproduktion in Kauf. 

Der Nationalrat nahm heute die Motion 22.3610 von Johanna Gapany an. Diese verlangte eine realistische Zielsetzung bei der Senkung der Nährstoffverluste. In der ursprünglichen parlamentarischen Initiative 19.475 hatte das Parlament bewusst auf die Übernahme des vom Bundesrat im Rahmen der AP22+ vorgeschlagenen Reduktionsziels von 20 % verzichtet. Es beauftragte die Regierung vielmehr explizit, realistische Reduktionsziele unter Anhörung der Kantone und der betroffenen Branchenorganisationen zu definieren. Der Schweizer Bauernverband (SBV) begrüsst den Entscheid und erwartet, dass der Bundesrat diesem Auftrag des Parlaments jetzt nachkommt.

Zur Enttäuschung des SBV lehnt die grosse Kammer die Motion 22.3610 von Beat Rieder ab. Diese forderte, auf zusätzliche 3.5% Biodiversitätsförderfläche im Ackergebiet zu verzichten. Von dieser neuen Massnahme sind rund 10'400 ha beste Produktionsflächen betroffen. Es ist unverständlich, dass die Schweizer Politik freiwillig auf die Produktionskapazität und somit direkt die Brotversorgung von mindestes einer Million Menschen verzichtet. Dies, obwohl bereits heute 19% der landwirtschaftlichen Nutzfläche zur Förderung der Biodiversität dienen. Die Wirkung dieser Massnahme auf die Zielerreichung des Absenkpfads bleibt marginal, die negativen Auswirkungen auf unsere Ernährung sind bedeutend.

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Michel Darbellay

Stv. Direktor
Leiter Departement Produktion, Märkte & Ökologie
Leiter Geschäftsbereich Viehwirtschaft

Telefon 078 801 16 91
E-Mail michel.darbellay@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

AGRISTAT aktuell
AGRISTAT aktuell Agristat Aktuell 08-23: Schätzung der Schweizer Ackerfläche 2023

12.09.23 | Die offene Ackerfläche nimmt 2023 tendenziell leicht ab (-0,7 %). Die Kunstwiesenfläche steigt um 1129 Hektaren oder 0,9 % weiter an. Bei den folgenden Positionen der Ackerkulturen ergeben sich die gröss-ten Flächenänderungen (in absoluten Zahlen): Winterweizen (-1767 Hektaren), Sonnenblumen (+1243 Hektaren), Wintergerste ( 1183 Hektaren), Triticale ( 607 Hektaren), Dinkel (+517 Hektaren) und Frei-landgemüse (-350 Hektaren). Die offene Bio-Ackerfläche steigt um 1244 Hektaren (+4,4 %) an.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 36-2023

11.09.23 | Am Spitzentreffen mit der Coop-Spitze wies der SBV erneut darauf hin, dass auf Aufgrund der gestiegenen Produktionskosten eine Erhöhung der Produzentenpreise nötig ist.

Mehr lesen
Standpunkte
Standpunkte 22. Oktober: Ein Tag von grosser Bedeutung!

08.09.23 | Am 22. Oktober stellen wir die politischen Weichen für die kommenden vier Jahre neu. Je nach Zusammensetzung des Parlamentes wird die Politik landwirtschaftsfreundlich oder eben nicht ausfallen

Mehr lesen
Stellungnahmen Änderung der Jagdverordnung

07.09.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Änderung der Jagdverordnung.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 35-2023

04.09.23 | Auch nächstes Jahr steigen die Strompreise. Dank verschiedenen Förderprogrammen von AgroCleanTech lässt sich der Stromverbrauch und damit die Kosten senken.

Mehr lesen
Stellungnahmen Verordnungspaket Umwelt Frühling 2024

30.08.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zum Verordnungspaket Umwelt Frühling 2024.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Medienmitteilungen Wirtschaftliche Lage der Bauernbetriebe: Schere geht auf

30.08.23 | Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands befasst sich schon länger mit den Wahlen 2023 und den Vorarbeiten für ein neues, landwirtschaftsaffineres Parlament. Absolut entscheidend wird aber sein, dass die Landwirtschaft und der ländliche Raum auch wählen gehen. Deshalb ruft er alle bäuerlichen Organisationen eindringlich dazu auf, die nächsten Wochen zur Mobilisierung zu nutzen!

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News SBV-News Nr. 34-2023

28.08.23 | Am 22. Oktober 23 wählen heisst mitbestimmen! Für die Bauernfamilien ist es sehr wichtig, wer in den nächsten vier Jahren in Bern politisiert. Zentrale Themen wie neue Agrarpolitik, Sparprogramme oder Initiativen stehen an.

Mehr lesen