Hauptinhalt

Unhaltbare Milchpreispolitik!

Medienmitteilung des Schweizer Bauernverbands vom 24. Juni 2020

Milchverarbeiter erhöhen entgegen ihrer Versprechen die Milchpreise nur minimal und führen gleichzeitig höhere Abzüge ein. Diese lassen den effektiv bezahlten Preis für Molkereimilch für die Bauernfamilien zum Teil sogar sinken. Die Milchproduzenten werden geprellt!

Im Zusammenhang mit dem Begehren 1000 Tonnen Butter zur Aufrechterhaltung der Versorgung zu importieren, versprachen die Milchabnehmer eine Erhöhung des Produzentenpreises um 0.6 bis 1 Rappen pro Kilo Molkereimilch. Heute zeigt sich: Alles nur Schall und Rauch! Erstens gewähren die meisten nur den minimalen Aufschlag. Zweitens haben sie die Abzüge zum Teil massiv erhöht. Bei wichtigen Akteuren übersteigen die höheren Abzüge die Zuschläge. Die Kreativität bei den Abzügen scheint unbegrenzt. Damit finanzieren die Milchproduzenten beispielsweise die Konkurrenzfähigkeit der Exporte von Schweizer Butter in verarbeiteten Nahrungsmitteln mit, während gleichzeitig Lastwagen mit Importbutter in die Schweiz fahren.

Obwohl während dem Corona-Lockdown die Absätze von Milch und Milchprodukten im Schweizer Detailhandel sehr gut waren, steigen bei den Produzenten die Anteile im besser bezahlten A-Segment nicht. Vielmehr liegen diese sogar substanziell unter dem Vorjahr. Die Milchpreise für viele Bauern werden im Juli sinken, obwohl die Produktionsmenge saisonal sinkt, die Fettpreise steigen und die Verkäufe im Detailhandel gut laufen. Jetzt kommt ab Juli noch Importbutter ins Land. Das ist eine unhaltbare Situation und gegen jegliche Marktlogik.

Die Befürchtungen des Schweizer Bauernverbands (SBV) im Kontext der Butterimport-Diskussionen bestätigen sich damit voll und ganz. Die aktuelle Situation im Molkereimilchmarkt ist unhaltbar. Der SBV fordert die Verarbeiter auf, sich wie faire Marktpartner zu verhalten, deutlich bessere Milchpreise zu bezahlen, die Lücke zu den Richtpreisen endlich zu schliessen und die Erhöhung der Preisabzüge per sofort zurückzunehmen!

Rückfragen

Martin Rufer

Martin Rufer

Direktor Schweizer Bauernverband

Telefon 078 803 45 54
E-Mail martin.rufer@sbv-usp.ch

Weitere Beiträge zum Thema

Medienmitteilungen
Wirtschaftlich geht es nicht mehr auf

29.11.23 | Das beherrschende Thema der diesjährigen Delegiertenversammlung des Schweizer Bauernverbands waren die auf tiefem Niveau gesunkenen Einkommen der Bauernfamilien und die vom Bundesrat zusätzlich geplanten Kürzungen im Agrarbudget. Die Delegierten verabschiedeten dazu eine Resolution zuhanden des Parlaments und zeigten dem Bundesrat die rote Karte für das Sparpläne-Foul.

Mehr lesen
SBV-News
SBV-News Nr. 47-2023

27.11.23 | Damit viele Menschen in Kontakt mit der Landwirtschaft kommen, brauchen wir engagierte Bäuerinnen und Bauern, die bei Hofprojekten wie 1. August-Brunch oder bei Lockpfosten mitmachen. Melde dich!

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Lieber besser als schneller

24.11.23 | Mit einer Verschiebung um ein Jahr, soll die Umsetzung von 3.5% Biodiversitätsförderflächen auf dem Ackerland praxistauglicher werden. Das verhindert unerwünschte negative Effekte.

Mehr lesen
Stellungnahmen Totalrevision der Verordnung über die Meteorologie und Klimatologie

23.11.23 | Stellungnahme des Schweizer Bauernverbands zur Totalrevision der Verordnung über die Meteorologie und Klimatologie.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Sparmassnahmen entschärft

23.11.23 | Die Finanzkommission des Nationalrats anerkennt, dass die vom Bundesrat vorgeschlagene Entlastung der Bundeskasse auf dem Buckel der Bauernfamilien nicht fair ist. Sie schlägt vor, auf diverse Sparvorschläge im Agrarbudget, insbesondere bei den Direktzahlungen, zu verzichten. Allerdings bleibt das Budget der Landwirtschaft trotz steigenden Anforderungen unter dem Vorjahr.

Mehr lesen
SBV-News SBV-News Nr. 46-2023

21.11.23 | Der SBV-Vorstand empfiehlt der Landwirtschaftskammer, an ihrer Sitzung im Januar sowohl für die Volksinitiative «Für ein besseres Leben im Alter» (Initiative für eine 13. AHV-Rente) wie auch «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge» (Renteninitiative) die Nein-Parole zu fassen.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Viel zu tiefe Einkommen in der Landwirtschaft!

21.11.23 | Die Einkommen in der Landwirtschaft sind zu tief und es braucht dringend Massnahmen zur Verbesserung. Die vom Bundesrat vorgesehene Senkung der Entschädigung der Bauernbetriebe für die erbrachten gemeinwirtschaftlichen Leistungen ist deshalb gesetzeswidrig. Gleichzeitig müssen auch die Abnehmer bessere Produzentenpreise bezahlen, damit die Mehrkosten gedeckt sind.

Mehr lesen
Medienmitteilungen
Konsumenten mit Lockpfosten auf den Hof locken

20.11.23 | Jahr für Jahr blitzen sie uns entlang von Wegen und Wiesen entgegen – die weiss leuchtenden Lockpfosten. Bis am 31. Januar 2024 können sich Landwirtinnen und Landwirte unter www.bauernportal.ch für die neue Lockpfosten-Saison anmelden. Besonders geeignet sind gutfrequentierte Standorte. Mit Hilfe der auffälligen Lockpfosten bringen die Bauernbetriebe ihre Arbeit und ihre Leistungen spielerisch der Bevölkerung näher.

Mehr lesen